Der Mann auf der Straße
oder von Avidhya zu Viveka
in wenigen Metern
Es geht hier nicht um irgendwelche oder gar alle Männer auf DER Straße sondern um einen Mann auf der Lindenstraße in Krefeld oder auch wie sehr man sich trotz aller gegenteiliger Bemühungen täuschen kann.
Dieser Mann kam mir unweit meines damaligen Wohnortes Lindenstraße 112 entgegen. Etwas älter als meine damaligen 54 und wie mir vorkam, deutlich grimmiger. Zusammen mit seinem Hund, der auch wie es schien seine fröhlichen Welpenherumtolltage fast vergessen hatte…
Und dieses Gespann kam mir an einem Tag entgegen an dem ich selber, durch ein stark geschwollenes Knie gehandicapt, auf Krücken ( ich weiss sie heissen Gehhilfen!) unterwegs war.
Und an diesem Tag war zusätzlich noch Müllabfuhr zu erwarten. Das bedeutet, die Hälfte der ohnehin nicht fürstlichen Bürgersteigbreite war blockiert.
Und so bewegten wir uns auf den Engpass zu…immer näher, wer würde weichen?
…und dann passierte es. Der Mann sah auf, bemerkte mich und meinte: „Mit den Krücken ist Scheisse, ne?“
Zu verblüft für eine geistreichere Antwort, entglitt mir ein „Jau, das kannste laut sagen.“
Er hätte das auch vor einiger Zeit gehabt, auch länger, nix hätte man machen können, sinnierte er. Dann lächelte er mich an, seltsam mühelos und winkte mich durch den Engpass. „Alles Gute wünsche ich Dir, aus tiefstem Herzen.“ und selbst sein Hund stupste mich aufmunternd an.
